Krankenhäuser sollen langfristig klimaneutral werden

Aufsichtsrat der Gesundheit Nord befasst sich mit Energiebericht / Wirtschaftsplan wird voraussichtlich um drei bis fünf Mio. Euro verfehlt

Energieziel lautet: Langfristig klimaneutral. Im Klinikum Bremen-Mitte konnten Gebäude und technische Anlagen bereits mit dem Bezug des Neubaus und des neuen Eltern-Kind-Zentrums erneuert und damit auch energieeffizienter gemacht werden.

Die Gesundheit Nord setzt in ihren Krankenhäusern zunehmend auf den Einsatz klimaschonender und erneuerbarer Energieträger, um auf fossile Brennstoffe zu verzichten und langfristig klimaneutral zu werden. Das geht aus dem aktuellen Energiebericht des Klinikverbunds hervor, den die Geschäftsführung heute dem Aufsichtsrat vorgestellt hat. In der dritten regulären Sitzung des Jahres befasste sich der Aufsichtsrat außerdem mit der wirtschaftlichen Situation der Gesundheit Nord.

Im vergangenen Jahr verbrauchte die Gesundheit Nord insgesamt rund 99 Mio. Kilowattstunden Energie. Den größten Anteil daran hatte mit 38,2 Mio. Kilowattstunden der Energieträger Strom, gefolgt von Fernwärme (32,2 Mio. Kilowattstunden) und Erdgas (28,3 Mio. Kilowattstunden). Insgesamt entstanden dadurch Kosten von 11,4 Mio. Euro. Der Verbrauch liegt damit leicht unter dem des Jahres 2022, damals waren es 103,8 Mio. Kilowattstunden. Dieser Trend soll weiter fortgesetzt werden: Durch vielfältige Maßnahmen, die in den kommenden Jahren an den Krankenhäusern umgesetzt werden, soll der Energieverbrauch weiter sinken.

Im Klinikum Bremen-Mitte konnten Gebäude und technische Anlagen bereits mit dem Bezug des Neubaus und des neuen Eltern-Kind-Zentrums erneuert und damit auch energieeffizienter gemacht werden. So verfügt das Klinikum Bremen-Mitte beispielsweise über eine Wärmerückgewinnungsanlage in der Raumlufttechnik, über neueste Pumpentechnologien, über Verschattungsanlagen, die die Kühllast im Sommer reduzieren sowie über eine Beleuchtungssteuerung. Rund die Hälfte der Beleuchtung besteht bereits aus LED-Leuchten. Auch an den anderen Standorten soll die Beleuchtung in den kommenden Jahren auf LED-Technologie umgestellt werden.

Die heute noch mit Dampf betriebenen Geräte, beispielsweise in der Küche des Klinikums Bremen-Ost, werden auf energieeffizientere Systeme umgestellt, die Dampf nicht mehr mit Gas, sondern elektrisch erzeugen. Der Fahrzeugpark der Gesundheit Nord wird nach und nach auf E-Mobilität umgestellt. Das Klinikum Bremen-Nord wird einen Fernwärmeanschluss bekommen, so dass die komplette Wärmeversorgung einschließlich des Warmwassers für das Klinikum ab Anfang 2026 durch Fernwärme, also komplett klimaneutral, erfolgt. Das Klinikum Bremen-Mitte und das Klinikum Bremen-Ost werden schon heute durch Fernwärme versorgt.

Tarifsteigerung und Energiekosten belasten operatives Ergebnis

Ein wichtiges Thema der Aufsichtsratssitzung war zudem die aktuelle wirtschaftliche Lage des Klinikverbundes, der sich weiterhin in einer Sanierung befindet. Durch Effekte, die im vergangenen Jahr noch nicht absehbar waren, wird die Gesundheit Nord 2024 erstmals seit vier Jahren nach heutigen Kenntnissen ihren Wirtschaftsplan nicht erreichen. Insbesondere die deutliche Tarifsteigerung in der Tochterfirma Gesundheit Nord Dienstleistungen GmbH sowie die – trotz sinkender Verbräuche – gestiegenen Kosten für Strom und Gas führen dazu, dass die Geschäftsführung im operativen Geschäft nach heutigem Stand ein Minus von rund drei bis fünf Mio. Euro erwartet, das trotz aller Anstrengungen voraussichtlich bis zum Jahresende nicht kompensiert werden kann. Der Wirtschaftsplan hatte ein nahezu ausgeglichenes operatives Ergebnis vorgesehen.  Dennoch zeigt sich auch weiterhin, dass die Sanierungsmaßnahmen wirkungsvoll sind: Betrachtet man die Ergebnisse der letzten Jahre ohne Zuschüsse und Ausgleichszahlen, ist seit 2020 ein deutlicher Aufwärtstrend erkennbar.  „Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, auch wenn die Kosten-Erlösschere einen großen Teil dieser Sanierungserfolge wieder aufzehrt“, so Dr. Dorothea Dreizehnter, Vorsitzende der Geschäftsführung. „Umso dankbarer sind wir, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diesen schwierigen Sanierungsweg mit uns gehen und die damit verbundenen Veränderungen mittragen.“

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