Die Medizinische Klinik I am Klinikum Bremen-Mitte hat einen neuen Chefarzt: Prof. Dr. Maher Hanoun hat zum 1. Juli die Position des Klinikdirektors übernommen. Er folgt damit auf Prof. Bernd Hertenstein, der sich nach 20 Jahren als Chefarzt nun in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.
Prof. Hanoun hat bisher als leitender Oberarzt der Klinik für Hämatologie und Stammzellentransplantation im Westdeutschen Tumorzentrum des Universitätsklinikums Essen gearbeitet. Der 45-Jährige ist erfahrener Onkologe und Hämatologe. Er stammt aus Nordrhein-Westphalen und hat einen Großteil seines bisherigen Berufslebens im Ruhrgebiet verbracht: Nach Abitur und Zivildienst in Castrop-Rauxel studierte er in Münster und wurde dann zunächst Assistenzarzt in Dortmund. Dort – genauer gesagt: in der Medizinischen Klinik II des Dortmunder St.-Johannes-Hospitals – entdeckte er seine Leidenschaft für die Hämatologie. „Bis dahin hatte ich eigentlich vorgehabt, die Hausarztpraxis meines Vaters zu übernehmen“, erzählt er. „Aber ab diesem Zeitpunkt wusste ich, dass mein Platz in der Klinik ist.“ Er entschied sich, an die Uniklinik Essen zu wechseln, wo er als wissenschaftlicher Mitarbeiter unter anderem zu akuten Leukämie forschte.
Von 2010 bis 2014 führte ihn ein Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft nach New York, wo er am Institut für Stammzellenforschung arbeitete. Nach seiner Rückkehr absolviert er in Essen seine Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie und wurde dann rasch Oberarzt und leitender Oberarzt. Sein klinischer Schwerpunkt liegt seit vielen Jahren auf dem Gebiet akuter Leukämien und Zelltherapie. „Kein anderes Fach macht so große Fortschritte, die zur klinischen Anwendung führen, wie die Hämatologie“, sagt er. „Das ist für mich immer wieder faszinierend.“ Gerade die langfristige Arbeit mit seinen Patienten, der enge Kontakt auch zu den Familien mache ihm Freude. „Wir können heute sehr individuelle und zugleich sehr komplexe Therapien anbieten – von der Sportmedizin über die psychosoziale Betreuung bis hin zu familientherapeutischen Angeboten. Mir war es immer wichtig, nicht nur Spitzenmedizin zu machen, sondern auch den Menschen nicht aus dem Blick zu verlieren.“
Diesen Ansatz möchte der zweifache Familienvater nun auch in Bremen umsetzen. Er freue sich auf die Arbeit in einem Maximalversorger, der Medizin auf universitärem Niveau anbiete. „Die Klinik ist sehr attraktiv. Ich möchte die bewährte Arbeit von Prof. Hertenstein und seinem Team fortsetzen und zugleich meine Schwerpunkte weiter ausbauen: Molekulare Diagnostik, innovative Immuntherapien und personalisierte Therapieansätze sowie eine ganzheitliche Betreuung.“
„Wir freuen uns sehr, dass wir mit Prof. Hanoun einen so renommierten Hämatologen gewinnen konnten“, sagt Dr. Dorothea Dreizehnter, Geschäftsführerin Medizin und Vorsitzende der Geschäftsführung der Gesundheit Nord. „Er steht für hochmoderne Therapie und Diagnostik in der Behandlung von Patienten mit Blutkrebserkrankungen und wird dafür sorgen, dass die Klinik ihren Ruf als überregionales Kompetenzzentrum noch weiter ausbauen wird. Zugleich danke ich Prof. Hertenstein für seinen Einsatz und sein Engagement.“