Eines stellt Dr. Thomas Hilmer gleich voran: „Das Allerwichtigste ist die Stärkung des Immunsystems.“ Das gelte für junge und alte Menschen gleichermaßen, so der Chefarzt. Beim Thema Grippe ist der effektivste Schutz die Impfung: Sie trainiert das Immunsystem, Erreger zu bekämpfen, ohne dass der Mensch krank wird. Hilmer empfiehlt nachdrücklich die jährliche Grippeimpfung gegen die Influenza. Diese echte Grippe kann schon Jüngere über Wochen krank machen. Bei alten Menschen aber kann sie zu einer großen, mitunter lebensbedrohenden Belastung der Gesundheit werden. Die Impfung schützt aber nicht vor weniger schweren Erkältungsinfekten. „Da müssen wir unser Immunsystem anders unterstützen“, sagt Hilmer.
Bewegung und Tageslicht
Er rät zu täglichen kurzen Spaziergängen bei Tageslicht oder auch einfach zu einem kurzen Aufenthalt im Garten oder auf einer Bank im Park, wenn die Sonne scheint, wenn längeres Gehen nicht mehr möglich ist. Der Hintergrund: Frische Luft und Sonnenlicht stärken das Immunsystem, regen die körpereigene Vitamin-D-Produktion an und regulieren den Melatonin-Haushalt. „Das minimiert auch die Müdigkeit und Antriebslosigkeit, die wir manchmal im Winter spüren und wir fühlen uns insgesamt besser gestimmt“, sagt Hilmer.
Welche Rolle spielt die Ernährung?
Und dann kann man das Immunsystem natürlich auch durch die Ernährung positiv beeinflussen. „Gerade Wintergemüse wie Kohl, Rüben oder Kürbisse enthalten wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente“, sagt Hilmer. Fisch und Milchprodukte liefern Zink und Eisen und für den Darm wichtige Probiotika, die wiederum das Immunsystem ankurbeln. Gerade bei älteren Menschen ist das von großer Bedeutung, um Mangelernährung und damit einer höheren Krankheitsanfälligkeit vorzubeugen.
Risikofaktor Stress und zu wenig Schlaf
Stress und Schlafstörungen hingegen sind ein großes Problem für die Immunabwehr. „Das Stresshormon Kortisol wirkt sich negativ auf die Bildung von Immunzellen aus“, erklärt der Chefarzt. Stress könne im ganzen Körper ernsthafte körperliche und seelische Erkrankungen hervorrufen – und mache zusätzlich auch noch anfälliger für Infekte.
Auf die Hygiene-Regeln achten!
Und zu guter Letzt ist auch die Hygiene ein wichtiger Faktor, um gesund durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Entscheidend sei, sich häufiger gründlich die Hände zu waschen, so Hilmer. Gerade Erkältungsviren werden besonders häufig über die eigenen Hände verbreitet, die am meisten mit Viren und Bakterien in Berührung kommen. Hilfreich sei es daher auch, kleine Fläschchen mit Händedesinfektionsmittel in der Tasche zu haben, falls mal keine Waschgelegenheit zur Verfügung stehe. Und hat es einen dann doch mal erwischt, nicht in die Hände husten oder niesen, sondern besser in die Armbeuge. Da sich Viren besonders in geschlossenen Räumen vermehren, sollten die eigenen Räume zudem mehrmals am Tag gut durchgelüftet werden. Das Lüften verringert die Virenlast, senkt das Ansteckungsrisiko und verhindert außerdem das Austrocknen der Mund- und Nasenschleimhäute, so dass diese uns besser vor Viren schützen können.















