Auf dem Weg zur Fusion der Krankenhäuser Bremen-Mitte und Links der Weser hat die Gesundheit Nord einen weiteren Meilenstein erreicht: Die Vorentwurfsplanung für die notwendigen Um- und Anbauten am Klinikum Bremen-Mitte ist fertig; diese sogenannte Entscheidungsunterlage Bau (ES Bau) ist fristgerecht vorgelegt und inzwischen freigegeben worden. In der heutigen Sitzung hat die Geschäftsführung den Aufsichtsrat über den aktuellen Sachstand informiert.
Die Vorentwurfsplanung hat die bisherigen Grundannahmen bestätigt: Die Fusion des Klinikums Bremen-Mitte mit dem Klinikum Links der Weser ist nicht nur medizinisch sinnvoll und wirtschaftlich notwendig, sondern auch baulich machbar. Die Entscheidungsunterlage Bau, eine bei öffentlich finanzierten Bauten erforderliche Unterlage, ist deutlich detaillierter als die bisher vorgelegte Machbarkeitsstudie. Üblicherweise kann eine Vorentwurfsplanung im Hinblick auf die Kosten bis zu 20 Prozent von der Machbarkeitsstudie abweichen. Den Planern ist es gelungen, innerhalb dieser Schwankungsbreite zu bleiben: Die Mehrkosten betragen demnach 14 Prozent. Das bedeutet: Die Vorentwurfsplanung beinhaltet eine Kostenschätzung von rund 170 Mio. Euro, die Machbarkeitsstudie hatte Kosten von 148 Mio. Euro vorgesehen.
Die vertiefte Planung zeigt, dass die Baumaßnahmen an einigen Stellen aufwändiger werden als angenommen. Abweichend von der Machbarkeitsstudie wurde die Fertigstellung des so genannten Lückenschlusses – also eines Gebäudeteils, der Platz für Herzkatheterlabore und Herz-OPs schafft und die vorhandenen Häuser des Klinikums Bremen-Mitte miteinander verbindet – daher neu terminiert und ist statt Ende 2028 nun für November 2029 geplant. Beides, die Anpassung der Kosten- wie Zeitplanung, lässt sich mit der hohen Komplexität des Bauvorhabens erklären. Einer der Gründe, warum die Planungen angepasst werden mussten, ist die Statik. Damit die Technikzentrale auf dem Lückenschluss errichtet werden kann, werden beispielsweise tiefere und weitere Pfahlgründen notwendig als zunächst gedacht. Diese wiederum machen es erforderlich, dass die im Boden vorhandenen Grundleitungen an andere Stelle gelegt werden müssen. In Haus 1, in dem sich die Notaufnahme befindet und das im Zuge der Baumaßnahmen komplett saniert wird, kann eine geplante Zwischendecke aus statischen Gründen nicht eingezogen werden, so dass ein Teil des Gebäudes abgerissen und neu gebaut werden muss. Das führt dazu, dass auch der Außenraum, also unter anderem die Zufahrt für Rettungswagen und für die Anlieferung von Materialien, neu geplant werden muss. Nicht zuletzt spielen auch längere Lieferzeiten für technische Komponenten eine Rolle, die zum Zeitpunkt der Machbarkeitsstudie noch nicht absehbar waren.
Der Aufsichtsrat hat die Vorentwurfsplanung zur Kenntnis genommen und die Geschäftsführung mit den nächsten Schritten beauftragt: Bereits zum Ende des ersten Quartals 2026 soll die Entwurfsplanung (EW Bau) vorgelegt werden. Sie wird nochmals exakter sein, da sie statt einer Kostenschätzung dann eine Kostenberechnung beinhaltet. „Ich bin froh, dass wir damit einen entscheidenden Schritt auf dem Weg zur Fusion geschafft haben“, sagte Dr. Dorothea Dreizehnter, Geschäftsführerin Medizin und Vorsitzende der Geschäftsführung der Gesundheit Nord. „Insbesondere in den vergangenen Monaten haben unsere Bau-Fachleute gemeinsam mit den späteren Nutzerinnen und Nutzern intensiv in vielen Workshops an den Plänen gearbeitet. Nun zeichnet sich immer konkreter ab, wie der künftige Maximalversorger für Bremen aussehen wird.“ Nicht nur wirtschaftlich sei die Fusion der richtige Weg: „Wir werden in der Zukunft damit umgehen müssen, dass die Zahl der Fachkräfte weiter abnimmt, dass der Bedarf an stationären Betten sinkt und die Erkrankungen zugleich immer komplexer werden. Nur mit einer Neuaufstellung der Gesundheit Nord werden wir auch künftig die gesundheitliche Versorgung der Menschen in Bremen und dem Umland sicherstellen und zugleich in wirtschaftlich sicheres Fahrwasser kommen. Ich bin dankbar, dass unsere Beschäftigten diesen Weg mitgehen und sich so intensiv in die Planungen einbringen.“














