Im schlafmedizinischen Labor der Klinik für Neurologie stehen zwei Betten für polysomnographische Ableitungen mit digitalem Video zur Verfügung. Neben der nächtlichen Ableitung können darüber hinaus verschiedene weitere diagnostische Verfahren eingesetzt werden, Überprüfung der Tagesschläfrigkeit und der Fähigkeit in monotonen Situationen wach zu bleiben (z.B. MSLT, MWT), neuropsychologische Testverfahren, ergänzende Diagnostik der Hirnfunktion (EEG, LZ-EEG). Regelmäßig nehmen wir am Zertifizierungsverfahren der Deutschen Gesellschaft für Schlafmedizin teil.
Im neurologischen Schlaflabor widmen wir uns der Diagnostik von neurologischen Schlafstörungen, die zwar seltener als die allgemein bekannten schlafbezogenen Atmungsstörungen sind aber sehr unterschiedliche Erkrankungen beinhalten können.
Zu den neurologischen Schlafstörungen zählen:
- die Ein- und Durchschlafstörungen (Insomnie),
- Erkrankungen mit gesteigertem Schlafbedürfnis wie die Narkolepsie oder andere Formen der Hypersomnie, bei denen es zu einer Tagesschläfrigkeit mit Einschlafen in oft unpassenden Situationen kommt.
- die Parasomnien, wie z.B. Schlafwandeln oder REM-Schlaf-Verhaltensstörung bei denen es nachts zu Bewegungen oder Handlungen kommt, die nicht willkürlich gesteuert werden.
- die schlafbezogenen Bewegungsstörungen, wie z.B. Restless Legs Syndrom (das Syndrom der unruhigen Beine) www.restless-legs.org/selbsthilfegruppen/
- Störungen des Schlaf-Wach Rhythmus, wie z.B. gestörter Schlaf durch Schichtarbeit
www.dgsm.de/gesellschaft/fuer-patienten/ratgeber-schlafstoerungen
Im Schlaflabor lassen sich die physiologische Funktionen des Körpers im Schlaf untersuchen und beurteilen. Untersucht werden u. a Hirnströme (EEG), Augenbewegungen (EOG), Atmung, Muskelaktivität (EMG), Herzschlag (EKG) und Sauerstoffgehalt im Blut.
Nicht bei all diesen Erkrankungen ist eine stationäre Untersuchung in unserem Schlaflabor notwendig um sie zu erkennen und zu behandeln, doch bei manchen ist es z.B. wichtig aufzuzeichnen in welchem Schlafstadium Dinge passieren oder die Hirnstromkurve in der Nacht zu beurteilen.
Die Durchführung der Diagnostik und ggf. Therapie erfolgt während eines stationären Aufenthaltes von meist vier bis fünf Tagen. Die Patienten sind im Einzelzimmer untergebracht. Notwendige Zusatzuntersuchungen ( z.B. Liquoranalyse, u.a.) können alle in unserem Haus erfolgen.
Zu Beginn des Aufenthaltes werden wir Ihnen mehrere Sensoren anlegen. Wir erfassen damit während der Nacht verschiedene Körperfunktionen:
- Sauerstoffgehalt im Blut mittels Pulsoxymeter (Fingerclip)
- Atemfluss durch Mund und Nase
- Atembewegungen von Brust- und Bauchmuskulatur
- Herzschlag (EKG und Puls)
- Gehirnströme und Augenbewegungen zur Bestimmung der Schlafstadien
- Schnarchgeräusche
- Muskelaktivitäten an Kinn und Bein- und Armmuskulatur
- Zusätzlich wird Ihre Aktivität im Schlaf mit einer Infrarotkamera überwacht.
Wie komme ich ins Schlaflabor?
Um entscheiden zu können, ob und welche Untersuchungen im neurologischen Schlaflabor notwendig sind, können Sie auf Überweisung durch einen ambulanten Neurologen einen Termin zum Vorgespräch im Institut für klinische Neurophysiologie vereinbaren.
Bitte vereinbaren Sie Ihren Termin zur Sprechstunde über:
Klinikum Bremen-Ost
Klinik für Neurologie mit Institut für Klinische Neurophysiologie
Züricher Str. 40
28325 Bremen
(0421) 408-2370
(0421) 408-2375
Zertifiziert
von der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM e.V.)
Das Schlaflabor der Klinik für Neurologie wurde erneut von der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM e.V.) nach deren strengen Kriterien zertifiziert. „Schlafstörungen sind oft unterdiagnostiziert und führen zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität. Unser Schlaflabor erfüllt den sehr hohen Standard der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM e.V.). Die erneute Zertifizierung freut uns sehr“, so Prof. Thomas Duning. „Wir werden auch weiterhin den hohen diagnostischen Standard für unsere Patienten bereithalten“, sagt Sabine Bunten, die ärztliche Leitung des Schlaflabors am Klinikum Bremen Ost.