"Das ist eigentlich ein Wunder"

Chirurgen-Team des Traumzentrums am Klinikum Bremen-Mitte rettet jungem Mann nach schwerem Zugunfall das Leben. Jetzt wurden die letzten Platten und Nägel entfernt

Jan Zierow hält eine Hand voll Lochplatten und lange Nägel hoch. Was aussieht wie Aufbauzubehör für einen Ikea-Schrank, hat vor einigen Tagen noch in seinem Arm gesteckt. Letzte Zeichen einer langen, schmerzhaften Krankengeschichte. 12 Operationen liegen hinter dem inzwischen 18-Jährigen aus Nordholz bei Cuxhaven, mindestens zwei weitere werden noch folgen müssen.

Aber Jan Zierow lebt, kann sich bewegen und wieder Pläne für die Zukunft machen. „Das ist eigentlich ein Wunder“, sagt sein behandelnder Arzt Dr. Jan Thies, leitender Oberarzt der Klinik für Unfallchirurgie am Klinikum Bremen-Mitte. Vor gut einem Jahr wurde der junge Mann von einem Zug erfasst. Dabei wurde sein Arm gebrochen, sein Bein fast vollständig abgetrennt, außerdem erlitt er schwere innere Verletzungen. Sein Leben verdankt Jan Zierow dem Chirurgenteam des Traumazentrums am Klinikum Bremen-Mitte – "und einer ganzen Schar Schutzengel", so Thies.

Der 6. April 2024 ist der Tag, an dem das Leben des angehenden Zimmermanns beinahe geendet hätte. Jan Zierow radelt los, um Grillgut für den Abend zu kaufen, der Supermarkt ist keine 10 Minuten entfernt. Auf dem Rückweg gibt er Gas. Kopfhörer im Ohr. Laute Musik. Noch schnell bei Rot über den Bahnübergang, wie schon etliche Male zuvor. Den herannahenden Zug hat Jan weder gesehen noch gehört. An alles, was dann folgt, kann er sich nicht mehr erinnern. Er erzählt, dass seine Mutter irgendwann Panik bekommen habe, als der Sohn nicht wiederkommt und man im Ort Martinshörner hört und den Rettungshubschrauber. Kurze Zeit später steht die Polizei vor der Tür mit der furchtbaren Botschaft: „Ihr Sohn hatte einen schweren Unfall“.

Zu dieser Zeit ist der damals 17-Jährige schon auf dem Weg mit dem Hubscharuber ins überregionale Traumzentrum des Klinikums Bremen-Mitte, das in diesem Jahr 15 Jahre alt wird. Mit schweren Unfällen, so genannten Politraumen, kennt man sich hier aus. Dass dieser Unfall akut lebensbedrohlich ist, weiß das Team schon, bevor der Hubschrauber landet. Der Notarzt hat die Notaufnahme vorab informiert. Alles ist vorbereitet. Von der Erstuntersuchung im Schockraum geht es sofort in den OP. „Das sah auch für uns sehr kritisch aus“, sagt Thies. Ein ganzes Chirurgenteam – Unfallchirurgen, Allgemeinchirurgen und Gefäßchirurgen – versorgen die erheblichen Verletzungen: Jan hat einen Leberriss, eine Hirnblutung, eine Lungenverletzung, einen Riss an der Aorten-Wand, einen offenen Bruch am Oberarm und der rechte Oberschenkel ist fast vollständig abgetrennt. In einer ersten mehrstündigen Operation gelingt es, die inneren Verletzungen zu versorgen, die Blutungen zu stillen und das Bein wieder anzunähen. Bei der zweiten Operation am Folgetag wird das Bein von Dr. Thies und seinem Team aufwendig rekonstruiert und ein etwa 10 Zentimeter langer Spenderknochen aus der Knochenbank eingesetzt. Zusätzlich stabilisieren Platten und Nägel das Bein, wie auch den rechten Arm. Jan hat keine Erinnerungen an diese erste Zeit. Schmerzmittel und Opiate versetzen ihn in einen Dämmerzustand.

Insgesamt verbringt Jan mit Unterbrechungen etwa drei Monate in der Klinik für Unfallchirurgie im Klinikum Bremen-Mitte. Mit Er weiß, dass er großes Glück gehabt hat. „Darüber habe ich viel nachgedacht“, sagt er, auch wenn es ihm mental oft nicht gut gegangen sei. Die Schmerzen bekämpft er mit hoch dosierten Schmerzmitteln und Morphium, fühlt sich, als habe er „von April bis August durchgesoffen“. Das Ausschleichen der Tabletten erlebt er als harten körperlichen und psychischen Entzug.

Aber es geht dennoch kontinuierlich aufwärts. Jans Bein und Arm heilen, sind beweglich. Seinen Beruf als Zimmermann aber wird er nicht mehr ausüben können. Auch das hat ihn anfangs sehr beschäftigt. Inzwischen jedoch hat er ganz neue Pläne: „Ich werde jetzt mein Abitur mit Schwerpunkt Gesundheit nachholen und anschließend entweder studieren oder eine Ausbildung in einem Gesundheitsberuf machen“, sagt er. Damit habe er vor seinem Unfall nie etwas zu tun gehabt, aber jetzt sei er sicher, dass das sein Weg sei.

Eines liegt dem nachdenklichen, sehr reflektierten jungen Mann noch besonders am Herzen: Er möchte seine Altersgenossen vor Unachtsamkeit und Selbstüberschätzung warnen: „Es waren mehrmals Polizisten in unserer Schule, die mit uns über die Gefahren im Straßenverkehr – bei Handynutzung oder durch Kopfhörer – gesprochen haben. Aber da hat man ja kaum hingehört und war sich immer sicher – das passiert anderen, aber mir doch nicht. Ich bin jetzt der Gegenbeweis.“

Die letzten Platten und Nägel aus seinem Arm, die jetzt entfernt wurden, wird Jan Zierow aufheben. Als Mahnung.

Das zertifizierte überregionale Traumazentrum am Klinikum Bremen-Mitte besteht in diesem Jahr seit 15 Jahren. Im Jahr versorgt das Team um Chefarzt Dr. Knut Müller-Stahl etwa 300 Politraumen, also Unfallopfer, die mit schwersten Verletzungen in die Notaufnahme gebracht werden. Das Traumzentrum ist das fünftgrößte in Deutschland. Um die verschiedensten Verletzungen schnell und umfassend behandeln zu können, arbeitet hier ein Expertenteam fachübergreifend eng zusammen – an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr.

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