Arbeit ist schwer, ist oft genug ein freudloses und mühseliges Stochern; aber nicht arbeiten - das ist die Hölle.
Thomas Mann (deutscher Schriftsteller und Nobelpreisträger)
Die Teilhabe am Arbeitsleben ist ein wesentlicher Baustein für die Gesundheit und das Wohlbefinden eines Menschen. Im Kontext von Arbeit lassen sich wichtige Erfahrungen in folgenden Bereichen sammeln:
Ein Arbeitsplatz …
- gibt eine Zeitstruktur vor,
- erweitert soziale Beziehungen,
- setzt übergeordnete Ziele,
- weist einen sozialen Status zu,
- stiftet Identität,
- regt zu regelmäßigen Aktivitäten an.
Diese Erfahrungsbereiche entsprechen tiefverwurzelten psychischen Bedürfnissen und werden über Arbeit in ausreichender Intensität und Kontinuität angesprochen.
Ein langfristiger Verlust von Arbeit begünstigt psychische Erkrankung und chronische Verläufe.
Eine psychische Erkrankung erschwert häufig den Zugang zu Arbeit und den langfristigen Erhalt einer Arbeitsstelle. Krankheitsbedingte Einschränkungen (z.B. Antriebsschwäche, Konzentrationsschwierigkeiten, …) machen eine Teilhabe am Arbeitsleben z.T. gar nicht oder nur eingeschränkt möglich.
Menschen mit psychischer Erkrankung brauchen daher häufig Unterstützung und Begleitung durch Fachpersonal und einen geschützten Rahmen, in dem sie sich ausprobieren und trainieren können. In der Arbeitstherapie werden Patientinnen und Patienten schrittweise an die Anforderungen des Arbeitsmarktes herangeführt. Dabei werden Arbeitsaufträge zum gezielten Training von Arbeitsfähigkeiten (z.B. Konzentration, Durchhaltevermögen, Problemlösefähigkeit, Ausdauer, …) genutzt. Ziel ist eine Förderung vorhandener Stärken und eine Verbesserung krankheitsbedingter Einschränkungen.
Was bieten wir an?
Unser arbeitstherapeutisches Angebot ist offen für Menschen mit einer psychiatrischen Grunderkrankung, die, nach einer Erkrankungsphase, Unterstützung für die Wieder- oder Eingliederung in Beschäftigung brauchen. Wir unterstützen unsere Patienten bei der Entwicklung einer realistischen und individuellen beruflichen Perspektive. Wir stehen dabei beratend zur Seite und loten gemeinsam Ressourcen und Möglichkeiten aus. Die Ergebnisse und Beobachtungen aus Arbeitsdiagnostik und arbeitstherapeutischen Training fließen dabei, in den Prozess der Perspektiventwicklung, permanent mit ein.
Das Ziel der Behandlung ist die Aufnahme einer Beschäftigung (allgemeiner oder beschützter Arbeitsmarkt) oder die Überleitung in berufliche Rehamaßnahmen, angepasst an die Fähigkeiten des Patienten. Im besten Fall soll eine langfristige Stabilisierung über die Teilhabe an Arbeit erreicht werden
Training und Arbeitsdiagnostik erfolgen in unseren Trainingsgruppen auf dem Gelände des Klinikums Bremen Ost.
Behandlungswege:
Angebot im Detail:
- stabilisierende Arbeit
- Arbeitsdiagnostik
- Förderung allgemeiner Grundarbeitsfähigkeiten
- Computergestütztes Konzentrations- und Gedächtnistraining
- Abklärung der beruflichen Rehabilitationsperspektiven und Vorbereitung des Übergangs in geeignete Maßnahmen
- Unterstützung beim Stellen von Anträgen und Behördenkorrespondenz
- Unterstützung bei der Planung einer beruflichen Perspektive
Wie kann ich das Angebot wahrnehmen?
Als Patient unserer Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie können Sie parallel zum Therapieprogramm der Stationen und Tageskliniken an der Arbeitstherapie teilnehmen. Sprechen Sie Ihre behandelnde Bezugsperson auf das Angebot und Ihr Interesse an. Die Behandler nehmen dann Kontakt zu uns auf.
Sie wünschen eine tagesklinische Behandlung mit arbeitstherapeutischem Schwerpunkt?
Leitung Spezialtherapie
Dominik Fehsenfeld
(0421) 408 - 1352
dominik.fehsenfeld@gesundheitnord.de