Wir betreuen umfassend Kinder mit Epilepsien, cerebralen Bewegungsstörungen, Muskelerkrankungen oder neurometabolischen Erkrankungen (Neuropathien) und genetischen Erkrankungen. Dabei nutzen wir viele Kooperationen innerhalb von Bremen (Sozialpädiatr. Institut, Neuroradiologie, Neuropathologie, usw.), aber auch zu Spezialistinnen im In- und Ausland, um komplexe Krankheitsbilder zu entschlüsseln und den Familien Hilfe anzubieten. Regelmäßig bieten wir eine kinderneurologisch-humangenenische Sprechstunde mit Frau PD Dr. Spranger an.
Bei der Betreuung von Kindern mit Entwicklungsstörungen im motorischen, sprachlichen, intellektuellen, sozialen und psychischen Bereich arbeiten wir eng mit unserer Neuropsychologin Frau Martina Faiß zusammen, die bei Kindern durch Testverfahren Teilleistungs- und Lernstörungen diagnostiziert.
Anmeldung für die Neuropädiatrie
Epilepsie
Wir sind eine Klinik mit dem Schwerpunkt Epileptologie, Aufgrund der nachgewiesenen Expertise auf dem Gebiet der Epileptologie im Krankenhaus erhielt Frau Dr. Kauffmann das Zertifikat Epileptologie der Deutschen Gesellschaft für Epileptologie e. V.
Es finden regelmäßig Epilepsieschulungen für Eltern und Kinder statt. Wir bieten das Famoses-Schulungsprogramm an (modulares Schulungsprogramm Epilepsie für Familien),
- zertifizierte Eltern-Trainerin ist Frau Dr. Kauffmann,
- zertifizierte Kinder-Trainerin Frau Martina Faiß, Frau Brigitte Jander.
Kindern mit Epilepsien steht ein Team aus Neuropädiatern, Kinderkrankenschwestern, Pädagogen, Psychologen, Ergo- Musik- und Kunsttherapeuten zur Verfügung. Kinder mit Epilepsie haben ein erhöhtes Risiko, Teilleistungsschwächen zu entwickeln, hier steht Frau Martina Faiß, Neuropsychologin für die Diagnostik (neuropsychologische Testungen) und Begleitung, auch im Gespräch mit den Pädagogen und Lehrern, zur Verfügung.
Tuberöse Hirnsklerose
In unserer Klinik werden Kinder mit der tuberösen Hirnsklerose schwerpunktmäßig versorgt, wir sind seit 2016 gemeinsam mit den Kollegen in Oldenburg (Prof. Dr. Korenke) und Rotenburg (Dr. Bösebeck) als TSC-Zentrum der Gesellschaft TSC Deutschland e. V. zertifiziert.
Die Patienten werden in einem tagesklinischen Aufenthalt neuropädiatrisch, nephrologisch, kardiologisch betreut, außerdem steht eine Kooperation zu der Augenarztpraxis von Frau Dr. Saad-Demeler. Eine stationäre Diagnostik oder Therapie ist meist nur in Ausnahmefällen erforderlich.
Neuromuskuläre Erkrankungen
Kinder mit neuromuskulären Erkrankungen werden bei uns schwerpunktmäßig betreut, wir bilden das Muskelzentrum Nordwest in Kooperation mit den Kollegen aus Oldenburg und den Bremer Kollegen aus dem Sozialpädiatrischen Institut
Die neuromuskulären Zentren werden durch die Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke zertifiziert. Wir bieten die Diagnostik meist im Rahmen eines tagesstationären Aufenthaltes an. Die langfristige Begleitung der Kinder incl. der Hilfsmittelversorgung erfolgt durch die Kollegen des Sozialpädiatrischen Instituts (SPI), Teamsitzungen mit den Kollegen des SPI finden regelmäßig 1/Monat statt. Unser Team hier besteht aus Neuropädiaterinnen, Physiotherapeuten, Kinderkrankenschwestern und Ergotherapeuten.
Kopfschmerzen
Für Kinder mit Kopfschmerzen bieten wir eine umfassende Abklärung der Ursachen an. Für betroffene Kinder und Jugendliche mit Spannungskopfschmerz oder Migräne führen wir ein kognitiv-verhaltenstherapeutisches Schulungsprogramm (Stopp den Kopfschmerz) durch. Mithilfe dieser Schulung wird der Umgang mit dem Schmerz verbessert, Schulfehlzeiten verringert und der Medikamentenverbrauch reduziert. Bei Interesse an diesem Programm wenden Sie sich bitte an die Kindertagesklinik 2.
Kopfschmerzen sind das häufigste Schmerzsyndrom im Kindesalter und bekommen eine zunehmende gesellschaftliche Bedeutung. Etwa 20% der Grundschulkinder und 35% der Jugendlichen leiden unter rezidivierenden Kopfschmerzen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Kopfschmerzen im Erwachsenenalter weiter bestehen, ist hoch. Eine konsequente Therapie, bestehend aus einer Akutmedikation und einer nicht medikamentösen prophylaktischen Therapie muss daher bereits im Kindesalter erfolgen. Die Erfolgsrate von Kopfschmerzschulungen im Sinne eines kognitiv verhaltenstherapeutischen Programmes ist im Kindesalter deutlich höher als im Erwachsenenalter und zeigt langfristig bessere Erfolge als die medikamentöse Prophylaxe. Wir legen daher bei der Betreuung von Kindern mit Kopfschmerzen einen besonderen Schwerpunkt in die Kopfschmerzschulung und Erhöhung der Selbsthilfekompetenz der Kinder.
Vorgehen zur Begleitung von Kindern mit chronischen Kopfschmerzen im Eltern-Kind-Zentrum Prof. Hess
- Ausführliche Anamneseerhebung, neurologische Untersuchung der Kinder und Ausschluß sekundärer Kopfschmerzen. Möglich ist ein Gespräch mit der Neuropsychologin.
- Führung eines Kopfschmerz-Tagebuches, um Auslöser der Kopfschmerzen und schon vorhandene eigene Therapiestrategien einschätzen zu können über 3 Monate.
- Auswertung des Kopfschmerztagebuchs mit Neuropsychologin und Neuropädiaterin:
- Auslöser für chronische Kopfschmerzen erkennbar?
- Wirkt die Bedarfsmedikation ausreichend gut?
- Gibt es bereits gute nichtmedikamentöse Behandlungsstrategien?
- Gibt es Hinweise für eine emotionale Störung?
- Besteht eine Indikation für eine Kopfschmerzschulung?
- Sind biofeedbackmaßnahmen oder ein TENS-Gerät einzusetzen?
- Bei der Kopfschmerzschulung werden neben den neuroedukativen Maßnahmen auch Biofeedback-Geräte, Tens-Geräte und Entspannungstechniken eingesetzt.
Untersuchungen:
Neuropsychologische Untersuchungen:
Kooperation mit anderen Fachbereichen
Gastroenterologie:
- insbesondere bei Kindern mit Ernährungproblemen (Ernährungsumstellung, Endoskopien, PEG-Sonde) oder übergeordneten Erkrankungen
Genetik:
- 4/Jahr bieten wir eine neuropädiatrische-humangenetische Sprechstunde mit Frau PD Dr. Spranger an. Hier werden die Familien gemeinsam mit den behandelnden Kinderärzten untersucht.
Kinderkardiologie:
- Kinder mit Muskelerkrankungen oder übergeordneten Erkrankungen mehrerer Organsysteme werden gemeinsam mit den kinderkardiologischen Kollegen betreut.
Diagnostik: Spiroergometrie, LZ-RR, LZ-EKG, Echokardiologie, EKG
Kindernephrologie (Frau Dr. Möller)
Kinder- und Jugendgynäkologie mit Netzwerk Kinderschutz (Frau Dr. Porrath)