Die Nuklearmedizin ist Teil des zertifizierten onkologischen Zentrums und verschiedener Organzentren.

Der Schwerpunkt der Klinik für Nuklearmedizin im Klinikum Bremen-Mitte liegt in der Behandlung von gutartigen und bösartigen Schilddrüsenerkrankungen mittels einer stationären Radiojodtherapie.

Die Schilddrüse produziert Hormone, die für den menschlichen Organismus unentbehrlich sind. Sie beeinflussen u.a. den Energiestoffwechsel, den Magen-Darm-Trakt, das Herz-Kreislauf-System und die psychische Befindlichkeit. Sowohl zu wenig (Unterfunktion) als auch zu viel (Überfunktion) Schilddrüsenhormon im Körper kann zu ernsthaften Störungen von wichtigen Körperfunktionen führen.

Die Radiojodtherapie ist seit über 70 Jahren eine wirkungsvolle und nebenwirkungsfreie Behandlungsmethode. Mit ihr können gezielt überaktive Schilddrüsenanteile behandelt werden. Normal funktionierende Schilddrüsenanteile werden dabei geschont. Es können sowohl Schilddrüsenautonomien als auch die Autoimmunüberfunktion (M. Basedow) der Schilddrüse behandelt werden. Auch zur Verkleinerung einer zu großen Schilddrüse ist die Radiojodtherapie geeignet. Zum Einsatz kommt dabei eine radioaktive Form des Jods, das Sie als wichtigen Bestandteil der Nahrung kennen. Sie werden das radioaktive Jod in Form einer kleinen Kapsel schlucken. Es wird dann über die Blutbahn von den überaktiven Anteilen der Schilddrüse aufgenommen. In über 90 Prozent aller Fälle kann mit einer einzigen Therapie die Überfunktion der Schilddrüse geheilt werden. Eine in wenigen Fällen erforderliche erneute Therapie ist problemlos möglich. Nebenwirkungen sind äußerst selten. Nur in Ausnahmefällen kann es zum leichten Druckgefühl im Halsbereich kommen.

Ein weiteres Einsatzgebiet der Radiojodtherapie ist die Ausschaltung verbliebenen Schilddrüsengewebes nach einer erfolgten Operation eines bösartigen Schilddrüsentumors sowie im Rahmen der Therapie von Absiedlungen (Metastasen) eines solchen Tumors.

Die in Deutschland geltende Strahlenschutzverordnung macht zum Schutz der Angehörigen und der Bevölkerung einen stationären Aufenthalt erforderlich, solange von Ihnen relevante Strahlung ausgeht. In dieser Zeit erfolgt auch eine gesonderte Abfallentsorgung. Alle Ausscheidungen und Abfälle der Patientinnen und Patienten müssen aufgefangen, gesondert aufbereitet und entsorgt werden. Zudem gibt es bauliche Besonderheiten der speziellen Therapiestation, um die Strahlenexposition für das Personal und Andere so gering wie möglich zu halten, z.B. bleiverstärkte Zimmerwände. Während des Aufenthalts dürfen Sie die Therapiestation aus Strahlenschutzgründen nicht verlassen und dürfen keinen Besuch empfangen. Die Pflegekräfte der Station Weser sowie die behandelnden Ärztinnen und Ärzte kümmern sich in dieser Zeit intensiv um Sie.

Ihre Aufenthaltsdauer richtet sich individuell nach Ihrer Schilddrüsenerkrankung und der entsprechend verwendeten Menge an Radioaktivität. Sie beträgt häufig ca. eine halbe Woche, kann aber auch etwa eine Woche lang sein.

Die Klinik für Nuklearmedizin, das Zentrum für Nuklearmedizin und PET/CT und das Zentrum für moderne Diagnostik sind Teil des zertifizierten onkologischen Zentrums sowie verschiedener Organzentren im Klinikum Bremen-Mitte.

Das Zentrum für Nuklearmedizin und PET/CT ist nach DIN ISO 9001zertifiziert.

Das Zentrum für moderne Diagnostik besitzt das QEP-Zertifikat nach DIN EN ISO/IEC 17065.

Frau Prof. Dr. med. Christiane Franzius und Herr Dr. med. Norbert Czech (FEBNM) verfügen mit dem Zentrum für Nuklearmedizin und PET/CT und der Klinik für Nuklearmedizin des Klinikums Bremen-Mitte über eine gemeinsame Weiterbildungsbefugnis von 60 Monaten für das Fach Nuklearmedizin.

Auch sind PJ- Studierende der Universität Göttingen (Rotation Radiologie-Neuroradiologie-Strahlentherapie- Nuklearmedizin) sowie Famulantinnen und Famulanten herzlich eingeladen, die Nuklearmedizin in Diagnostik und Therapie kennenzulernen.