Zur umfassenden sozialpädiatrischen Diagnostik und Behandlung arbeiten verschiedene Berufsgruppen eng zusammen. Die Patientinnen und Patienten werden von einem jeweils individuell zusammen gestellten Team betreut, das sich regelmäßig untereinander austauscht. Der Übergang zwischen dem diagnostischen und dem therapeutischen Prozess ist dabei fließend. In vielen Fällen wird die Entwicklung des Kindes langfristig beobachtet und begleitet.

In der langjährigen sozialpädiatrischen Arbeit hat sich gezeigt, dass die Einbeziehung des familiären und sozialen Umfeldes einen wesentlichen Faktor für das Gelingen der Behandlung darstellt. Unser Ziel ist es, dem heranwachsenden Kind eine zunehmende Selbstständigkeit zu ermöglichen, damit es sich seinen Fähigkeiten gemäß entfalten kann.

Die Familie des Kindes ist hierbei ein wichtiger Partner. Daher führen wir zunächst mit den Eltern ein Gespräch über die bisherige Entwicklung und die aktuellen Probleme. Gerne können auch weitere Bezugspersonen hinzukommen (z.B. aus dem Kindergarten, der Frühförderung oder der Schule). Dann untersuchen wir die Kinder gezielt, um uns ein genaues Bild über Art und Ausmaß von speziellen Stärken und Schwächen des Kindes zu machen. Dazu beobachten MitarbeiterInnen verschiedener Fachgruppen die Kinder oft auch in mehreren 1- bis 2-stündigen Terminen. Die Erfahrungen der Eltern und Betreuerinnen sind eine wichtige Grundlage für die angemessene Einschätzung der Kinder. Verhaltens- und Spielbeobachtungen zeigen Reaktionsweisen und geben Hinweise auf Motorik, Sprache, Denken, Fühlen und Handeln im Lebensalltag und in speziellen Anforderungssituationen.

Im Anschluss an die Untersuchungen besprechen wir uns zunächst untereinander und gleichen die Beobachtungen ab. Dann besprechen wir unsere Einschätzungen mit den Eltern. Gemeinsam mit diesen werden Hilfen erarbeitet, die im Alltag umgesetzt werden können. Bei Bedarf begleiten wir die Entwicklung der Kinder und Familien durch wiederholte Untersuchungen, Beratungen und Therapien. Über unsere Untersuchungsergebnisse sowie die mit den Eltern erarbeiteten Ziele möglicher Therapie- und Fördermaßnahmen wird ein ausführlicher Bericht erstellt, der sowohl dem behandelnden Kinder- und Jugendarzt als auch den Eltern zugeht.